Hier finden Sie Geschichten zu unserer Ortsgeschichte. Diese Beiträge stammen alle noch von Wilfried Ay.
Der Autor, Jahrgang 1929, ist kein gebürtiger Kiesdorfer, stammt vielmehr aus Eibau (Kreis Löbau), wo er auch die ersten vier Klassen der Volksschule besuchte. Über die Mitteschule in Ebersbach ( Kreis Löbau), später in Gransee (Brandenburg), gelangte er zur Mittleren Reife. Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Maurer kam er wieder in die Oberlausitz, ging in den Schuldienst und wurde 1951 Neulehrer in Kiesdorf auf dem Eigen. Ihn faszinierte das Unterrichtsfach Heimatkunde. Er erwarb aber schließlich an der TH Karl-Marx-Stadt eine Lehrbefähigung für den Werkunterricht. Später war er dann als Direktor der polytechnischen Oberschule Dittersbach-Kiesdorf tätig und über die Wendezeit Bürgermeister der Gemeinde Kiesdorf a.d.E. Nach wenigen Monaten im Vorruhestand erreichte er 1994 das Rentenalter und arbeitet seitdem an einer Kiesdorfer Ortschronik. Ein erstes Ergebnis war die Schaffung einer Festschrift zum Hundertjährigen Jubiläum der Freiwiiligen Feuerwehr Kiesdorf a.d.Eigen im Jahre 1999.
Name | Titel |
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Haupt, W. und Huth, J. | Das Zinsregister des Klosters Marienstern Domowina-Verlag Bautzen 1957 |
Keil, Georg | Welke und grüne Blätter aus der Geschichte der Kirchgemeinde Schönau mit Niederkiesdorf Verlag Köhler Dresden 1904 |
Kruschwitz, P. | Die Wassersnoth in der Kgl. Sächs. Oberlausitz 1880 Verlag E. Schmorrde Bernstadt 1880 |
Credner, H. | Erläuterungen zur geologischen Spezialkarte des Königreiches Sachsen/ Sektion Ostr.-Bernst. Leipzig 1896 |
Schlegel, S./ Mai, D.H. | Die Oberlausitz - Excursionen Gotha 1987 |
Walter Lehmann, Herwigsdorf Max Militzer, Bautzen H. Kramer, Niederoderwitz |
Das Buch der Oberlausitz Band 4 Steine-Pflanzen-Tiere der Oberlausitz Verlag der Ostsachsen-Druckerei mbH Löbau in Sachsen (1932) |
Schmidt, Werner | Görlitz und seine Umgebung/ Werte der Deutschen Heimat Band 54 Verlag Herm. Böhlaus Nachf. Weimar 1994 |
Richter, Chr. | Geschichte Bernstadts und des "Eig. Kreises" in der Oberlausitz Oberlaus. Verlag Waltersdorf 1993 |
Ay, W. | Aufzeichnungen des Verfassers ab 1951 |
Gemeinde Kiesdorf a. d. Eigen | Archivmaterial ab 1792 |
FFW Kiesdorf | Dokumente und Aufzeichnungen ab 1899 |
Ein Ordensgeistlicher | Chronik des Cistersienserinnenklosters Marienstern in der kgl. sächs. Lausitz Verlag A. Opitz Warnsdorf 1894 Repr. 1998 Kamenz |
Messtischblatt | 4955 Ostritz |
Huth, J. | Slawische Siedlungen und Burgen im Eig. Kreis Aus: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächs. Bodendenkmalpflege Band 11/12 1963 |
Die Oberlausitz als besondere Abteilung von Sachsens Kirchengalerie | Parochie Bernstadt Verlag Hermann Schmidt Dresden (1840?) |
Bahlow, H. | Deutsches Namenslexikon Verlag Suhrkamp 1972 |
Als die Sitzungen in der Gemeinde noch Sessionen genannt wurden
Diese Zeit liegt mehr als 160 Jahre zurück. Es ging damals um die Wahl von Gemeinderäten. Dazu bedurfte es einiger Voraussetzungen. Ereignet hatte sich 1789 die französische Revolution. Napoleon hatte ihre Ideen hierher mitgebracht.
Ende 1971 schloss der Gasthof "Zum Löwen", nachdem am 31.12.1954 der "Ziegelhof" seinen Schankbetrieb eingestellt hatte. Das "Lamm" existierte schon seit 1923 nicht mehr.
Nun fehlte auch in Kiesdorf ein Saal, die Räumlichkeit im "Löwen" war baupolizeilich gesperrt worden. Die Nutzung der Schulräume, des Speiseraumes in der Kindereinrichtung oder bei der ZBO gestatteten keine großen öffentlichen Veranstaltungen.
Es waren sicherlich harte Zeiten, diese "guten alten Zeiten". Vielerorts durfte die Gemeindekasse häufig leer gewesen sein. Kiesdorf bildete keine Ausnahme.
Aber die Obrigkeit ließ sich etwas einfallen. Auch hier folgte Kiesdorf der Regel.
Über Oberkiesdorf und Niederkiesdorf ist schon ausgedehnt berichtet worden.
Die beiden Dörfer endeten vor hunderten von Jahren jeweils an der Gaule, das Oberdorf dort, wo später die ZBO (Zentrale Bauorganisation, heute Gewerbegebiet Dorfstraße 44) errichtet wurde, das Niederdorf am viel später gebauten Düngerschuppen.
In der Zeittafel zur Geschichte Kiesdorfs steht ganz einfach: 1790 Niederkiesdorf baut eine eigene Schule.
Pfarrer Keil macht in seinem überaus interessanten Buche "Welke und grüne Blätter..." im Jahre 1904 auf Seite 81 noch ein paar weitere Angaben zu dieser Schulangelegenheit.
Ist der Mensch 7 bis 8 Jahre alt, muss er in die Schule. Das ging uns so, das ging unseren Vorfahren so, und das wird wohl auch so bleiben. Wann begann es eigentlich?
Die Entstehung des ländlichen Schulwesens wird im Allgemeinen der Reformation zugeordnet. Schulunterricht setzt gebildete Leute als Lehrer voraus.
Wie lange gibt es die Turmuhr im Gut?
Für die lange offene Frage scheint es nun überraschend eine Antwort zu geben. In alten Bauakten, die unser Bürgermeister zurückholen konnte, befindet sich ein Ordner mit Akten vom Kiesdorfer Lehngut.
Vom Wasser haben wir's …
Man kann sich fragen, was bei einem Wassermüller eigentlich schief gehen kann. Er war doch nicht vom Wind abhängig, hatte doch seinen Mühlgraben. Aber der musste stets in Ordnung sein.
Gewissenhaft hat unser Müller in der Niedermühle in Kiesdorf ab 1792 jährlich darüber in seinem Tagebuch geschrieben.
An einen Ortsgründer und Namensgeber aus der Fam. von Kamenz brauchen wir nicht zu zweifeln. Aber es ist schon eine sonderbare Geschichte.
Zur damaligen Zeit waren unsere obersten Landesherren die deutschen Kaiser, wie Friedrich I. Barbarossa 1152-1190, Heinrich IV. 1190-1197, Otto IV. 1198-1215 und Friedrich II. 1212-1250. Ihren Blick hatten sie auch fest nach Süden gerichtet.