Turmuhr im Lehngut

Wie lange gibt es die Turmuhr im Gut?

Für die lange offene Frage scheint es nun überraschend eine Antwort zu geben. In alten Bauakten, die unser Bürgermeister zurückholen konnte, befindet sich ein Ordner mit Akten vom Kiesdorfer Lehngut.

So beantragte der damalige Lehngutsbesitzer von Kyaw in Ober-Kiesdorf am 18. Juni 1897 beim Gemeindevorstand die Ausführung eines massiven Treppenhauses und eines Turmes im Grundstück Nr.1. Die eingereichte Zeichnung zeigt den (nach Kriegsende abgerissenen) Anbau auf der Hofseite des Wohnhauses und den Turm. Das Baugesuch wurde der Königlichen Amtshauptmannschaft Löbau übergeben. Sie stellt in einem Gutachten am 1. Juli 1897 unter Punkt 2 fest, dass die Konstruktion des Uhrturmes mit dem Dachstuhl des Wohngebäudes sachgemäß zu verbinden und gegen die Einwirkungen von Sturm zu sichern ist. Am 9. Juli geht die Baugenehmigung an Herrn von Kyaw ab und am 10. September teilt er der Amtshauptmannschaft mittels Postkarte die Baufertigstellung mit. In einem Bau-Revisionsprotokoll mit Stempel der Amtshauptmannschaft vom 28.04.1898 wurde, in Verbindung mit einem anderen Bauvorhaben, die Inbetriebnahme des Baues gestattet. Es finden sich keine weiteren Hinweise auf die Uhr. Es darf angenommen werden, dass die Uhr vor nunmehr 100 Jahren in Betrieb gegangen ist, das Ende des II. Weltkrieges überdauerte und schließlich 1991 erneuert wurde.

Wilfried Ay